Machen Sie etwas aus Ihren Genen!
Gespräche über Krebs führen meist zu einem großen Unwohlsein und fast jede/r kennt jemanden, der oder die an Krebs erkrankt oder sogar verstorben ist. In vielen Fällen sind die Krankheit selbst sowie die aufwändigen Therapien von einem langen Leidensweg und dem Gefühl der Ohnmacht begleitet. Neue Ergebnisse aus der Krebsforschung geben etwas Hoffnung, dem Krebs doch nicht ganz ausgeliefert zu sein und dass ein Teil des Erkrankungsrisikos vom Lebensstil mitbestimmt werden kann.
Fakten zum Thema Krebs
Tumore: Gutartig oder bösartig? Als Tumor oder Geschwulst kann jede Form des wuchernden Gewebewachstums bezeichnet werden, wobei zwischen bösartigem (malignem) Tumor und gutartigem (benignem) Tumor unterschieden wird. Unter Krebs versteht man nur die bösartigen Tumore! Gutartige Tumore sind von den bösartigen ausdrücklich abzugrenzen.
Mehr Menschen erkranken an Krebs, aber weniger Menschen sterben daran.
Da Krebs eine Erkrankung ist, die im Alter vermehrt auftritt, steigt die Zahl an Krebserkrankungen mit der steigenden Lebenserwartung in westlichen Ländern entsprechend stetig an. Das durchschnittliche Alter, in dem Menschen an Krebs erkranken, liegt bei Männern und Frauen bei etwa 68 Jahren. Es ist eine positive Entwicklung, dass die Diagnose, Präventions- und Behandlungsmöglichkeiten bei Krebserkrankungen immer besser werden und damit auch die Überlebenschance für erkrankte Menschen steigt. Es sterben heute also weniger Menschen an Krebs als früher!
Was ist Krebs?
Unsere Körperzellen teilen und erneuern sich jeden Tag. Diese Zellvermehrung wird normalerweise streng kontrolliert. Zellen, die krankhaft verändert sind, werden hierbei aussortiert und dürfen sich nicht mehr weiter teilen. Das schützt das Gewebe und den Körper vor nicht funktionierenden und kranken Zellen. Bei Krebszellen ist dieser Schutzmechanismus defekt. Sie wachsen unkontrolliert und vermehren sich schnell. Diese sogenannten entarteten Zellen können in jedem Gewebe des Körpers entstehen. Sie können auch in das Nachbargewebe eindringen und es zerstören. Krebs kann lebensgefährlich werden, wenn Organe durch die unkontrollierten Wucherungen geschädigt werden. Sie stellen bei fortschreitender Erkrankung ihre Funktion ein.
Was verursacht Krebs?
Warum manche Menschen Krebs bekommen und andere nicht, ist bis heute noch nicht geklärt. Allerdings weiß man inzwischen, dass sich Krebs aufgrund schädlicher Erbgutveränderungen entwickelt.
- Einflüsse von außen
Umweltfaktoren wie ultraviolette (UV) oder radioaktive Strahlung oder chemische Substanzen wie Asbest, Schimmelpilzgifte oder Viren können das Erbgut schädigen. Diese Schädigungen können zu Krebs führen.
- Unser Lebensstil
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt, dass zwischen 30 und 50 % der Krebserkrankungen direkt mit dem Lebensstil in Verbindung stehen. Entscheidend sind dabei Übergewicht, Tabak- und Alkoholkonsum, Bewegungsmangel und eine ungesunde Ernährung.
- Das Risiko steigt mit dem Alter
Mit zunehmendem Lebensalter steigt das Risiko für die Entstehung von Krebs. Das liegt zum einen daran, dass die Reparatur von geschädigten Zellen im Alter nicht mehr so gut funktioniert. Zum anderen dauert die Krebsentstehung oft sehr lange. Schädigende äußere Einflüsse und ein ungesunder Lebensstil machen sich häufig erst in späteren Lebensjahren bemerkbar.
- Genetische Veranlagungen
Jede unserer Körperzellen enthält in ihrem Kern die DNA: Das Erbgut, das Sie von Ihren Eltern mitbekommen haben. Auf den sogenannten Genen sind Informationen gespeichert, die bestimmen, ob Sie blonde oder schwarze Haare haben, dunkle oder helle Haut, eine kleine oder eine große Nase oder welche Schuhgröße Sie haben. Man spricht dann auch von „genetischer Veranlagung“. Das heißt, es gibt einige Dinge im Leben, die haben Sie von Ihren Eltern und Großeltern geerbt und können daran auch nichts ändern. Es gibt auch Krankheiten, die genetisch veranlagt sein können. Das heißt, einige Menschen haben aufgrund ihrer Gene ein höheres Risiko, übergewichtig zu werden, Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Krebs zu entwickeln.
- Von Krankheitsgenen und Schutzgenen
Das Wissen, Gene für chronische Erkrankungen in sich zu tragen, gibt vielen das Gefühl, ihrem Schicksal ausgeliefert zu sein und nichts daran ändern zu können, eines Tages krank zu werden.
Und natürlich können Sie Ihre Gene nicht ändern. ForscherInnen des Fachgebiets der sogenannten Epigenetik haben jedoch herausgefunden, dass Sie einen Einfluss darauf haben, ob ein bestimmtes Gen an- oder ausgeschaltet ist. Insbesondere durch Ihren Lebensstil und Ihre Ernährung können Sie in vielen Fällen mitbestimmen, ob sich die Veranlagung zu einer Krankheit entfalten kann oder nicht.
Eine gesunde Ernährung, ausreichend Bewegung, regelmäßige Entspannungspausen und soziale Unterstützung durch Familie und Freunde können die Krankheitsgene aus- und Schutzgene anschalten und damit verhindern oder verzögern, dass die geerbte Krankheit ausbricht. In gleicher Weise können Bewegungsmangel, Zigarettenrauch, regelmäßiger Alkoholkonsum und eine ungesunde Ernährung dazu führen, dass die eine Krankheit früher auftritt.
Als Regel: Risikofaktoren schalten Krankheitsgene an und Schutzgene aus – Schutzfaktoren schalten Schutzgene an und Krankheitsgene aus. Mit einem „mehr an…“ oder „weniger von…“ ist es möglich, einen positiven Einfluss auf die Krebsentstehung zu nehmen. Insbesondere eine Ernährungsweise, die vor allem naturbelassene, wenig verarbeitete, pflanzliche Lebensmittel enthält, zeigt vielversprechende Effekte.
Nutzen Sie die Wirkung von Schutzfaktoren
Sie können die Wirkung einer Vielzahl von Schutzfaktoren nutzen, um die Wahrscheinlichkeit für die Entstehung einer Krebserkrankung zu senken und Ihre Gesundheit nicht nur dem Schicksal zu überlassen.
- Der Bauchumfang ist ein gutes Maß, um Ihr persönliches Risiko abzuschätzen.
Das Fettgewebe im Bauchraum gibt Stoffe ab, die entzündungsfördernd wirken. Dabei handelt es sich um das Fettgewebe, das im Bauchraum die inneren Organe umhüllt. Bestimmte Lebensmittel tragen mehr als andere dazu bei, den Blutzuckerspiegel und damit auch den Bauchumfang zu erhöhen. Wir unterstützen Sie dabei, den „Gürtel enger zu schnallen“.
- Einige Pflanzen können besonders wirkungsvoll vor Krebs schützen.
Neben dem Gehalt an Ballaststoffen liegt das unter anderem sehr wahrscheinlich an den sogenannten sekundären Pflanzenstoffen. Unvorstellbare zehn bis dreißigtausend verschiedene Substanzen gibt es, die zu den sekundären Pflanzenstoffen gehören. Von der Pflanze werden sie beispielsweise gebildet, um sich gegen Sonnenstrahlen oder Fressfeinde zu schützen oder auch um Bestäuber anzulocken. WissenschaftlerInnen haben herausgefunden, dass einige dieser Substanzen – unter anderem Karotinoide, Phytosterine, Glukosinolate, Phenolsäuren, Flavonoide, Isoflavone, Sulfide und Saponine – wahrscheinlich vor Krebs schützen bzw. einen positiven Verlauf bei Krebs unterstützen können.
- Antioxidantien gegen freie Radikale
Die Krebsentstehung unterliegt vielen verschiedenen und komplexen Mechanismen. Eine wichtige Rolle spielen hierbei auch die „freien Radikale“. Diese reaktionsfreudigen chemischen Teilchen
greifen das Erbgut (DNA) an und können hier zu Veränderungen führen. Durch Zigarettenrauch, Sonnenbrand bzw. zu viel Sonne im Allgemeinen, eine ungesunde Ernährung, aber auch im Rahmen ganz normaler Körpervorgänge können diese freien Radikale entstehen. Unser Körper kann sich vor diesen reaktionsfreudigen Molekülen am besten durch Antioxidantien schützen, die sowohl als Teil der natürlichen Abwehr der Zelle als auch in Lebensmitteln vorkommen.
Antioxidantien sind in der Lage, freie Radikale einzufangen und unschädlich zu machen („Radikalfänger“). Daher sollten stets ausreichend Antioxidantien in der Zelle vorhanden sein. Entsteht ein Ungleichgewicht zwischen Radikalen und Antioxidantien, so bezeichnet man diesen Zustand als „oxidativen Stress“. Als Folge dieses oxidativen Stresses kann es zu Schädigungen der Zelle und im schlimmsten Fall zu Krebs kommen.
Was tun bei einer Krebserkrankung?
Falls Sie von einer Krebserkrankung betroffen sind, ist es wichtig den Körper und Ihrer Psyche dabei zu helfen, die damit verbundenen Therapien zu verkraften.
Ein solche Diagnose verändert oft alles. So werden alltäglichen Rituale wie feste Essenszeiten oder Lieblingsmahlzeiten nicht mehr die gleiche Bedeutung beigemessen, verbunden mit mangelndem Appetit kann in kurzer Zeit eine erheblicher Gewichtsverlust auftreten, der bedrohliche Ausmaße einnehmen kann. Wir raten daher möglichst schon bei der Diagnose zu einer gezielten Ernährungstherapie, damit Erkrankte ihr Gewicht halten können, um ihre Chancen, eine Krebserkrankung zu besiegen, zu verbessern. Dabei gehen wir einfühlsam und sensibel vor und ergänzen damit die schulmedizinische Behandlung, um sie sicher durch diese schwierige Phase zu lotsen.
Ihre Sigrid Siebert vom Nutrinia-Team